Montag, 21. April 2014

Verbindungen zwischen Missbrauch und Alkoholkonsum

College-Studenten, die Symptome der posttraumatischen Stressbelastung aufweisen, trinken mehr Alkohol als ihre Kommilitonen, belegt eine Studie, die im Februar 2014 im Journal of Abnormal Psychology erschienen ist.

Zusätzlich zu den Problemen, die bekannterweise mit Alkoholmissbrauch verbunden sind, verschlimmert der gesteigerte Alkoholkonsum die Symptome von PTSB, wie die Studie belegt.

Rayne E. Golay,Psychotherapeutin und Autorin des preisgekrönten Buches "The Wooden Chair", in dem der posttraumatische Stress von missbrauchten und vernachlässigten Kindern beschrieben ist, meint: "Die Studie identifiziert nicht, welche Traumen die Stressstörung verursacht haben, aber es kann sicher angenommen werden, dass ein Gutteil von den Betroffenen Überlebende von Kindesmissbrauch und/oder -vernachlässigung sind."

Alkoholmissbrauch der Eltern ist oft ein Faktor für Kindesmissbrauch und -vernachlässigung. Das ist verbunden mit dem Risiko, dass die Kinder als Erwachsene dann ihr Verhalten an dem der Eltern ausrichten - den Alkoholkonsum mit eingeschlossen. Golay, die auf Suchtberatung spezialisiert ist, erklärt, dass sie in ihren vielen Jahren in dieser Tätigkeit immer wieder auf eine verbreitete Irrmeinung unter alkoholischen Eltern gestoßen ist: Sie glaubten alle, dass ihr Trinken niemand anderen als sie selbst beträfe. "Das stimmt einfach nicht. In einer Wohnung mit einem Elternteil als Alkoholiker leiden alle, und die verletzlichsten sind die Kinder", sagt Goley, "sie leben in einer unsicheren und instabilen Umgebung, und weil das Verhalten von alkoholkranken Eltern nicht vorhersehbar und furchterregend ist, lernen die Kinder, fortwährend auf der Hut zu sein."

Damit wird die Grundlage für einen Teufelskreis gelegt: Die Kinder erwerben früh ein chronisches Stressmuster. Als Jugendliche ahmen sie das Verhalten der Eltern nach, das diese vorlebten: Alkohol zu trinken, um scheinbar den inneren Stress zu bewältigen.

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